Ein Koffer voller neuer Freundschaften

Distrikt 111 - Niedersachsen-Hannover | 25. Juni 2021 | Lara Geermann
(III 2019/2020) Jugendliche berichten über ihre Auslandserfahrungen - heute: Lara Geermann aus Gifhorn
Der Jugendaustausch mit Lions bietet viele Erfahrungen (III 2019/2020) |

Dank der Förderung und Unterstützung des Lions Clubs Gifhorn starteten in diesem Jahr 13 Jugendliche aus dem Landkreis zu einem Camp-Aufenthalt ins Ausland. In einer kleinen Serie berichten einige Jugendliche in „wir in nh“ über ihre Erlebnisse.

Heute schreibt Lara Geermann über Mexiko: „Nach einer fast zwanzigstündigen Reise bin ich am 6. Juli in León, Mexiko, angekommen. Kaum gelandet, ging es direkt zu einer Besichtigungstour in die Stadt Guanajuato. Der erste Eindruck: In Mexiko ist alles bunt, voller Leben und immer laut. Auch was das Essen angeht, wurde mir schnell klar, dass ich europäischen Gerichten erst einmal Lebewohl sagen musste – spätestens als mir am nächsten Tag in meiner Gastfamilie zum Frühstück Tacos, Quesadillas, Bohnen und Nudeln serviert wurden.

Meine Gastfamilie hatte neben mir noch einen weiteren Austauschschüler aus der Türkei aufgenommen, gemeinsam haben wir sehr viel unternommen. Das Highlight war aber doch der Besuch der aztekischen Pyramiden – ohne dort gewesen zu sein, kann man sich die Größe und Atmosphäre, die einen dort umgibt, nicht vorstellen. Natürlich trugen wir (fast) alle ein weißes Kleidungsstück, um die dort vorhandene positive Energie bestmöglichst aufzunehmen. Dort gab es auch ein weiteres kulinarisches Highlight aus der Aztekenküche: schwarze Tortillas mit Guacamole und frittierten Grashüpfern – doch ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Ein weiteres tolles Erlebnis war die Einladung zu einer Quinceañera, der 15. Geburtstag eines Mädchens, der in Mexiko besonders groß gefeiert wird, vergleichbar mit einer großen Hochzeit in Deutschland – nur ohne Bräutigam. Im Anschluss an die erste Woche folgte der Campaufenthalt, der als Rundreise organisiert war.

Wir wechselten alle ein bis zwei Tage die Orte und Hotels, besuchten unglaublich viele Städte, Denkmäler, eine Tequilafabrik, machten eine Flussfahrt und ja, abends gab es auch die eine oder andere Feier. Es war eine einmalige Erfahrung, Jugendliche anderer Länder kennenzulernen und zusammen so viel zu unternehmen, hieraus sind viele neue Freundschaften entstanden.

Nach einer sehr anstrengenden Campwoche ging es für mich noch einmal in eine neue Gastfamilie, diesmal war ich jedoch die einzige Austauschschülerin. Dafür bin ich aber in einer „echten“ Großfamilie gelandet und durfte gleich am nächsten Tag am sonntäglichen Treffen der 23 Familienmitglieder teilnehmen. Gemeinsam mit meiner Familie habe ich ein Fußballspiel in einem großen Stadion besucht, eine Glasbläserei und Weihnachtskugeln im Sommer gekauft, einen Tag in Mexiko-City verbracht und noch so vieles mehr. Als ich am 28. Juli meinen Rückflug antrat, brachte ich nicht nur einen sehr großen Sombrero und viele fragwürdige Süßigkeiten (es wird wirklich ALLES mit Chili gegessen) mit zurück nach Deutschland, sondern auch einen zusätzlichen zweiten Koffer voll mit erhaltenen Geschenken, etwa 1500 Fotos, neuen Freundschaften und eine Menge schöner Erinnerungen sowie vielen Einladungen wieder nach Mexico zu kommen, aber auch in die Türkei, nach Israel und Italien.“